3 Tipps, wie du den Wert deines Oldtimers verbesserst und erhältst

Tipp #1: Regelmäßige Wartungen

Jeder Hersteller von Fahrzeugen hat seine eigenen Wartungs- und Wechselintervalle.

Mal von mehr, mal von weniger Kilometern oder Meilen abhängig, haben sie doch alle eins gemeinsam: die Jahreswartung.
Mindestens einmal im Jahr solltest du an deinem Schätzchen eine Wartung oder zumindest einen Ölwechsel durchführen und dies auch dokumentieren lassen. Wenn das Auto wenig bewegt wurde, reicht meistens ein kleiner Service aus. So ist man ständig auf dem Laufenden und vermeidet teure Überraschungen.
Die Fachwerkstatt erkennt frühzeitig, wenn mal wieder ein undichter Radzylinder die ausgetretene Bremsflüssigkeit in der Bremstrommel verteilt oder die Inkontinenz des Motors bzw. des Automatikgetriebes ihr ganzes Hab und Gut am Unterboden verteilen.
Des Weiteren erhöht ein regelmäßiger Service die Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Anekdote am Rande

Hier eine kleine Geschichte aus meinem Werkstatt-Alltag:
Ein Kunde kommt nach drei Jahren zum ersten Mal wieder in die Werkstatt. Er fährt einen 76er Cadillac Eldorado, ein elegantes und monströses Auto. Der Fahrer hört ein Geräusch.
Er ist seit dem letzten Service viel gefahren, hat so gut wie nichts an seinem Wagen gemacht, außer dem regelmäßigen Check des Motoröls – immerhin.
Wir schauten den Wagen also durch (wenn man diese Autos kennt, weiß man genau, wo man schauen muss) und siehe da: Das Antriebswellengelenk hatte sich verabschiedet. Neben diesem hatte der Eldorado noch einen Haufen weiterer Mängel, die nicht gerade schnell behoben werden konnten. Das machte den Besitzer natürlich furchtbar traurig, denn eine neue Antriebswelle brauchte mindestens zwei Wochen bis zur Lieferung.
Hätte er den Wagen regelmäßiger durchchecken lassen, hätte er frühzeitig das Problem erkannt und reagieren können und die Teile rechtzeitig bestellt, denn sowas passiert gewöhnlich nicht von heute auf morgen.
Schlussendlich konnten wir den Wagen trotzdem recht schnell fit machen, damit der Besitzer das schöne Wetter mit seinem Cadillac genießen konnte – er war überglücklich.

Oldtimer sind gute Investments, wenn man sie auf lange Sicht betrachtet. Schließlich sind sie Raritäten, die man auch aktiv genießen kann. Aus diesem Grund sollte man Inspektionen und Services auch als Investition statt als Ausgabe sehen. Unterm Strich lohnt es sich!

Tipp #2: Reparaturen in Fachwerkstätten

Fachwerkstätten, die sich auf Marken spezialisieren, arbeiten meistens anders als Werkstätten die alle Marken bedienen.  Ich rede von echten Spezialisten auf ihrem Gebiet, die sich tagtäglich um deinen Mercedes, Cadillac, Lincoln, Jaguar, Dodge, Rolls Royce, Bentley etc. kümmern.
Sie sind Spezialisten auf ihrem Gebiet, da sie ihre Autos kennen. Sie haben meistens die passenden Unterlagen für deinen Oldtimer parat, um eine vernünftige Fehlersuche durchzuführen, ohne zwangsläufig teure Teile zu tauschen.
Natürlich gibt es, so wie überall, auch Ausnahmen. Diese Werkstätten müssen nicht unbedingt schlechter sein, es gibt auch hier die guten Mechaniker, aber meist fehlt das nötige Fachwissen über dein bestimmtes Fabrikat und dann muss improvisiert und gebastelt werden. Das geht leider nicht immer gut.
Es ist vor allem tödlich für den Werterhalt. Denn, wenn du einen Oldtimer als Wertanlage kaufen möchtest, sollte er doch auch originalgetreu restauriert worden sein.  Das geht beim bunten Zündkabel los und endet beim Edelbrock-Vergaser und Chrom-Ansaugspinne.

Als unser Kunde seinen 76er Eldorado vor 10 Jahren kaufte, war er in einem erbärmlichen Zustand. Überall, wo man schaute, wilde Reparaturen. Die Substanz war gut und solide, aber nichts wurde originalgetreu repariert. Der Wagen kam beispielsweise mit sogenannten bunten Zündkabeln und Edelbrock-Vergaser daher (nicht dasss diese schlecht sind, aber sie sind nicht original und ein Umbau meistens nicht nötig).
Der Besitzer sagte uns, seine frühere Werkstatt hätte ihm den Edelbrock-Vergaser empfohlen und verkauft, denn der originale Vergaser wäre nicht mehr gut und funktioniere nicht richtig, außerdem hätte der Wagen dann mehr Leistung.

Leistung, ohne sie auf dem Prüfstand zu messen, hatte der Eldorado mit dem Edelbrock nicht wirklich mehr, da nutzten auch die 8,2l Hubraum nichts – aber er klang gut.
Glücklicherweise war der Besitzer Sammler und hatte den originalen Vergaser aufgehoben. Mit einer Komplettreinigung und einem neuen Vergaserüberholsatz machten wir den Wagen wieder fit und siehe da, aus dem Verbrauch von 29l Super auf 100km wurden 18l, die Leistung war  spürbar verbessert und der Motor schnurrte so weich, wie man es sich nur vorstellen konnte. Diese Reparatur war günstiger als der Edelbrock-Vergaser alleine.

Aus diesem Grund wähle deine Service-Partner sorgfältig aus. Hierzu habe ich noch einen Beitrag geschrieben, den ich, wenn er fertig ist, dann hier verlinke.

Tipp #3:  Dokumente und Rechnungen aufbewahren

Die richtige Archivierung von Dokumenten ist genauso wichtig wie die regelmäßige Wartung. Wer seine Rechnungen und Dokumentationen aufbewahrt, kann eine lückenlose Historie nachweisen, welche positiven Einfluss auf die Wertentwicklung und spätestens beim Verkauf sehr von Vorteil ist.

Wir hatten mal einen Mercedes in der Werkstatt, der einem berühmten Motorenerfinder gehörte, was eindeutig aus den Fahrzeugdokumenten hervorging. Überlege mal, wie cool es wäre, wenn du wüsstest, dass dein Oldtimer einmal einer Berühmtheit gehörte. Das würde doch den Wert massiv beeinflussen, oder?

Dein Feedback

Ich hoffe dir mit diesem Beitrag rund um meine Tipps zur Erhaltung und Verbesserung des Werts deines Oldtimers weitergeholfen zu haben. Wenn er dir gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du ihn an all die anderen Oldtimer-Liebhaber, die du kennst, weiter empfiehlst.

Beste Grüße
Sebastian Schwarz

P.S. Hast Du Fragen, Wünsche, Anregungen, Verbesserungsvorschläge, positive sowie negative Kritik, schreibe mir eine Nachricht.


Sebastian Schwarz