So wurde ich Oldtimer-Spezialist

Wie alles begann…

Es begann alles vor 16 Jahren mit einer Amerika-Reise. Ich fand vorher die Autos dort schon toll, aber diese Reise hat mich tief geprägt und ich habe mich in diese Autos verliebt.

Im September 2002 habe ich, während meiner Ausbildung, an einem Schüleraustauschprogramm teilgenommen und durfte für 2 Wochen an dem Leben der Amerikaner teilhaben.

Mein Gastbruder Joe und ich hatten eine tolle Zeit zusammen: Er nahm mich überall mit hin, er war 17 und durfte schon Auto fahren. Er fuhr irgendeinen herunterkommenen 80er Jahre Chrysler Lebaron, bei dem der Motor schon klapperte und die Sitze durchgesessen waren. Aber er brachte uns überall hin, wir hatten eine Menge Spaß; es war wie im Fernsehen.

Unter anderem gingen wir auf einen Homecoming Ball, waren mitten im Wald in einer Hütte campen und fuhren die Oldtimer-Sammlung eines anderen Gastvaters Probe.

Mein Start in das Berufsleben eines Kfz-Mechanikers

Diese Reise hat mich so geprägt, dass ich beruflich mit amerikanischen Autos arbeiten wollte.

Ich suchte nach meiner Ausbildung 2005 einen Job in dieser Branche, was sich allerdings als sehr schwierig herausstellte. Die Firmen, mit denen ich telefonierte, sagten mir reihenweise ab, sodass ich schon fast die Hoffnung aufgab.

Doch ein Anruf bei einem heutigen Geschäftspartner für Cadillac-Ersatzteile brachte mich mit einem Mann namens Tom zusammen, der mit diesen Autos handelte und auch eine Werkstatt betrieb.

Er war so begeistert, dass ich von so weit her anrief – uns trennten 600km, aber ich war bereit, meinen Wohnort aufzugeben – dass er mich zu einem Vorstellungsgespräch einlud. Heute ist Tom mein bester Geschäftspartner und Freund.

Nach diesem Vorstellungsgespräch im April 2005 bin ich 3 Monate später im Juli in den Westerwald gezogen. Alles, was ich dabei hatte, waren ein paar Klamotten, meinen alten Nissan Sunny und ein kleiner Nokia Fernseher.

Danach habe ich erst ein paar Wochen in einer Pension gewohnt, bis ich wegen einer großen Hochzeitsgesellschaft quasi auf die Straße gesetzt wurde. Am selben Tag fand ich zufällig ein 10qm großes Zimmer zur Miete, in dem ich dann 2 Monate wohnte. In der Zwischenzeit suchte ich nach einer besseren Wohnung, denn ich musste mir mit 3 Leuten eine Küche und ein Bad teilen. Schließlich fand ich eine 1-Zimmer-Wohnung in einer Kleinstadt ganz in der Nähe von meinem 10qm Zimmer und bin dort auch schon 2 Wochen später eingezogen, wo ich 2 Jahre lebte.

Und das war die beste Zeit meines Lebens: Ich lernte neue Leute kennen, konnte an „Amis“ schrauben und lernte auch bald meine heutige Frau kennen. Seit 15 Monaten bin ich nun stolzer Papa und beruflich hat sich auch einiges verändert.

Meine eigene Werkstatt

Ich baute mir über die Jahre eine kleine Firma auf mit der Spezialisierung auf Cadillacs, Lincoln, Rolls Royce und Bentley. Es gab, wie überall, Höhen und Tiefen und es war auch nicht immer leicht. Aber wenn man etwas aus Leidenschaft tut, dann fühlt es sich einfach nicht nach Arbeit an. Selbst wenn man den größten Stress hat und man denkt, der Berg von Arbeit wird eher größer statt kleiner.

Dieses Jahr 2018 wird für uns noch einmal eine große Herausforderung. Wir sind mit der Firma nach Hahnstätten im Rhein-Lahn Kreis in unsere neue Oldtimer-Werkstatt gezogen. Hier bauen wir unser Geschäft neu auf. Um dies zu begleiten, starte ich auch mit meinem Blog und Podcast. Über 12 Jahre habe ich mein Wissen und meine Erfahrung aufgebaut, die ich nun mit meinen Lesern und Zuhörern teilen will.

Euer Feedback

In den nächsten kommenden Artikeln und Podcast-Folgen wird es rund um das Thema „Oldtimer“ gehen. Und damit mir die Themen nicht ausgehen, schreibt mir gerne in den Kommentaren eure Wünsche und Anregungen, was euch brennend interessiert und was ihr schon immer über Oldtimer wissen wolltet.

Euer Basti


Sebastian Schwarz